Diese spezielle CO2-Extraktionsanlage wurde für die Ölextraktion aus geröstetem Sesam entwickelt. Aber diese Pflanze produziert nicht nur sehr wertvolles Öl, sondern auch proteinreiche Rückstände. Mit einem Extraktionsvolumen von 3,8m³ und einem Korbvolumen von 2,6m³ arbeitet sie in einem Maßstab, in dem auch diese mittelwertigen Produkte wirtschaftlich extrahiert werden können. Zum Zeitpunkt der Installation war sie die größte 550bar CO2-Extraktionsanlage, die jemals gebaut wurde. Das Produkt war den konventionell erhältlichen Ölen qualitativ überlegen und enthielt einen viel höheren Gehalt an Antioxidantien wie Sesamol und Tocopherol sowie an bioaktiven Verbindungen wie Phytosterolen und Selen. Außerdem wurde das Aroma des Öls angereichert, was sich in einem besseren Geschmack niederschlägt. Die keimtötenden Eigenschaften von superkritischem CO2 verbessern die Qualität des Öls zusätzlich.

Der Extraktionsprozess beginnt mit der Vorbereitung der Sesamsamen, die in der Regel gereinigt, getrocknet, geröstet und gemahlen werden, um die Oberfläche für eine bessere Interaktion mit dem überkritischen CO2 zu vergrößern. Die gemahlenen Samen werden dann in einen Extraktionskorb gegeben, der in einen Extraktor geladen wird, in den das CO2 unter hohem Druck und hoher Temperatur eingeleitet wird. Das CO2 besitzt dabei eine gute Löslichkeit, ohne jedoch die wertvollen Verbindungen im Öl und das Protein zu zerstören. Es dringt in die Sesamsamen ein und löst die gewünschten Verbindungen auf, die dann in dem Abscheidebereich der Anlage gelangen. Hier wird der Druck reduziert, wodurch das CO2 in seinen gasförmigen Zustand zurückkehrt und die extrahierten Verbindungen in flüssiger Form zurückbleiben und zur weiteren Verarbeitung oder Verwendung aufgefangen werden. Das CO2 kann aus dem Hauptstrom und auch aus dem Öl recycelt und wiederverwendet werden, was den Prozess umweltfreundlich macht.

Das produzierte Öl und das Protein stehen dann nach der Druckentlastung ohne chemische Rückstände in reiner Form zur Verfügung.